Tinnitus München
Die Wahrnehmung eines Tones, ohne von einer externen Quelle generiert zu sein, wird als Tinnitus aurium (Klingeln im Ohr) bezeichnet. Dabei kann subjektiv der wahrgenommene Ton in ein Ohr lokalisiert werden oder es kann sich um eine nicht lokalisierbare Geräuschwahrnehmung im Kopf handeln. Häufig tritt der Tinnitus in Verbindung mit einem Hörsturz auf, also einer plötzlichen Hörminderung. Er kann sich aber auch als ein isoliertes Phänomen manifestieren, das sich mit oder ohne objektivierbare hörphysiologische Störung darstellen kann.
Tinnitus Ursachen München
Der gesamte Komplex von Hörstörungen, Hörsturz, Tinnitus, Geräuschunverträglichkeiten und Doppelthören (Diplakusis) sind damit Symptome eines übergeordneten Phänomens, die sich auf verschiedenen oder auch überlappenden Segmenten des Hörvorgangs abspielen und verursacht werden können durch:
- Akute Innenohrdurchblutungsstörungen
- Virale Infektionen
- Autoimmunerkrankungen
- Raumforderungen
- Mittelohrerkrankungen
Von großer Wichtigkeit ist es daher, möglichst rasch eine topographische Einordnung des Schädigungsmuster zu erhalten. Dies geschieht von HNO-Seite dadurch, dass die verschiedenen Stationen der Hörbahn elektrophysiologisch untersucht werden (Audiometrie, Sprachaudiometrie, Impedanz, Tinnitusbestimmung, Tinnitusverdeckungskurve, Unbehaglichkeitschwelle, überschwellige Diagnostik, otoakustische Emissionen, Hirnstammaudiometrie). Dies ermöglicht zumindest schon eine Eingrenzung der Ursachen des Tinnitus auf eine unmittelbare Schädigung der Hörbahn auf der Ebene von
- äußerem Ohr
- Mittelohr
- Innenohr
- Gehörnerv
- Gehirn
oder eine mittelbare, also indirekt verursachte Schädigung auf der Ebene von
- Nasennebenhöhlensystem
- Kiefergelenk
- Zähnen
- Halswirbelsäule
- Gefäße
Diagnose Tinnitus München
Diagnostisch werden diese Bereiche durch den Einsatz der Endoskopie, des Ultraschalls, der Duplexsonographie und der digitalen Volumentomographie abgeklärt. Eine serologische Diagnostik ist obligat.
Unsere Erfahrung zeigt, dass der therapeutische Erfolg beim Tinnitus einerseits von der Schnelligkeit des Therapiebeginns abhängt, anderseits multimodal, d.h., auf verschiedenen Ebenen ansetzen muss. Durch unsere interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft zur Behandlung von Tinnitus, Hörstörungen und Schwindel können wir ein therapeutisches Kompaktkonzept anbieten:
- Infusionstherapie
- Psychosomatische Intervention besonders bei assoziertem Burn-out – Praxis Dr. Fegg
- Integrative Manualtherapie – Praxis Monika Ebert
Mehr Informationen über die Interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft:
Tailor Made Notched Music Training (TMNMT)
Ein neuer erfolgversprechender Baustein im Konzept unserer Tinnitusbehandlung ist das Tailor Made Notched Music Training (TMNMT).
In den letzten Jahren konnte die moderne Hirnforschung im Rahmen mehrerer klinischer Studien eine Reihe entscheidend neuer Ergebnisse über den Tinnitus vorlegen:
Subjektiver tonaler Tinnitus geht mit einer erhöhten Erregbarkeit der Nervenzellen innerhalb der Hörrinde einher. Ein Training der Hörrinde mit akustischen Eindrücken ohne den Tinnitusfrequenzbereich führt zu einer kontinuierlichen Abnahme der abnorm erregten Nervenzellen und damit zu einer Linderung des Tinnitus.
Auf dieser Basis wurde Tinnitracks (www.tinnitracks.com) als App entwickelt: Die eigenen Musiklisten werden um das Frequenzspektrum des Tinnitus herum herausgefiltert und der Patient nutzt diese neue, modifizierte Playlist als therapeutisches Werkzeug, indem er sich täglich eine Mindestzeit dieser Musik anhört. Dadurch wird die Hörrinde „umkonditioniert“, die Nervenzellen, die bisher unkontrolliert feuerten verlieren an akustischer Nahrung und reduzieren allmählich ihre Aktivität, womit gleichzeitig der Tinnitus immer leiser wird.
In unserer Praxis werden die nötigen audiologischen Grunduntersuchungen durchgeführt und im Laufe der Behandlung regelmäßig kontrolliert und ggf. angepasst.
Das Tailor Made Notched Music Training wird in unser Tinnitus-Therapiekonzept eingebettet und individuell für jeden Patienten angepasst.
Und so geht’s: