Rund 1,5 Millionen Deutsche leiden unter einem mittelschweren bis starken Tinnitus, der ihnen das Leben schwer macht. Ständig begleitet sie ein Rauschen, Pfeifen oder Zischen, das zu Verspannungen, Kopfschmerzen und Schlafstörungen führen kann. Eine neue, speziell auf Tinnitus-Patienten abgestimmte Musiktherapie schafft Abhilfe.
Ein Erfolg versprechendes Behandlungskonzept bei Tinnitus ist die sogenannte multimodale Therapie, die an mehreren Stellen ansetzt. So sorgen beispielsweise Infusions- und Sauerstoffmehrschritttherapien dafür, dass der Körper genug Vitamine, Mineralstoffe und Sauerstoff erhält. Liegt den Ohrgeräuschen eine Fehlstellung der Halswirbelsäule zugrunde, ist auch Krankengymnastik empfehlenswert. Bei psychologischen Begleiterkrankungen, beispielsweise Burnout, hilft dagegen eine psychosomatische Behandlung.
Neuerdings gibt es eine weitere Komponente der multimodalen Therapie, die ganz ohne Medikamente auskommt: Ein spezielles Musiktraining bekämpft nicht nur die Symptome, sondern die Ursachen der Ohrgeräusche.
Lieblingsmusik ohne Tinnitusfrequenz beruhigt die Nervenzellen
Es gibt mehrere Musiktherapien, die sich speziell an Tinnitus-Patienten richten. Einige Ansätze arbeiten mit standardisierten Modulen, die für alle Patienten gleich sind. Das Tailor Made Notched Music Training (TMNMT) lässt sich dagegen individuell auf jeden einzelnen Patienten zuschneiden. Es stützt sich auf neue Erkenntnisse der Hirnforschung.
Bei Tinnitus-Patienten sind die Nervenzellen der Hörrinde permanent stark erregt. Ein spezielles Hörtraining mit Musik, aus der der jeweilige Tinnitusfrequenzbereich des Patienten herausgefiltert wurde, entlastet die beanspruchten Nervenzellen und lässt die Ohrgeräusche leiser werden.
Musiktherapie in der Praxis
Eine spezielle App dient dazu, die Lieblingsmusik der Patienten zu filtern. Sie hören jeden Tag 90 Minuten ihrer selbst zusammengestellten Playlist über Kopfhörer, auf Wunsch auch über den Tag verteilt. Mindestens vier Monate sollte das Training fortgesetzt werden, um dauerhafte Effekte zu erzielen. So nimmt die Lautstärke des Tinnitus deutlich ab, während die psychische Belastung sinkt, die mit ständigen Ohrgeräuschen einhergeht. Die positiven Emotionen, die durch die Musik ausgelöst werden, sollen die Lernvorgänge des Gehirns unterstützen.
Das Verfahren eignet sich für Patienten zwischen 18 und 65 Jahren, die unter chronischem Tinnitus mit stabiler Tonhöhe unter 8.500 Herz leiden. Ob diese Musiktherapie das richtige Verfahren für Sie ist, kann ein HNO-Arzt feststellen, der diese Methode anbietet. Bisher gibt es deutschlandweit nur wenige Ärzte, die mit der Tinnitracks-App arbeiten. In Dr. Schusters Praxis steht diese innovative Therapie nun zur Verfügung. Mehr Informationen finden Sie hier. Die Kosten für das Verfahren übernehmen einige Krankenkassen.
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