Halsschmerzen sind unangenehm und lästig. Der Hals kratzt, das Schlucken schmerzt und oftmals ist die Stimme mit betroffen. Besonders ärgerlich ist es, wenn solche Schmerzen am Samstagabend kurz nach Ladenschluss auftreten und sich auch zu Hause keine Medizin mehr findet. Was Sie dennoch mit verschiedenen Hausmitteln bewirken können und was Sie meiden sollten, lesen Sie hier.
Ursachen für Halsschmerzen
Halsschmerzen gehen oft mit Erkältungskrankheiten und im schlimmeren Fall mit einer Mandelentzündung einher. Meistens entsteht ein Kratzen im Hals jedoch durch einen unkomplizierten Virenbefall, seltener durch Bakterien. Viren kann Ihr Immunsystem in der Regel selbst unschädlich machen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie sich schonen und Ihrem Körper Zeit geben, sich auszukurieren. Wenn die Halsschmerzen nach zwei bis drei Tagen nicht besser sind, oder sich sogar verschlimmert haben, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Dies gilt auch bei starkem Fieber oder Atemnot. Die meisten HNO-Ärzte vergeben auch Notfalltermine. Fragen Sie in der Praxis nach.
Viel trinken, am besten Tee
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr hält die Schleimhäute feucht und erschwert es den Viren, sich weiter auszubreiten. Besonders Kamille- und Salbeitees können helfen, die Schmerzen im Hals zu lindern. Sie wirken abschwellend und schmerzlindernd sowie keimhemmend. Schwangere und stillende Frauen sollten Salbeitee meiden, dieser sorgt für Kontraktionen der Gebärmutter und hemmt den Milchfluss. Hier ist Kamille die bessere Alternative.
Mit Salzwasser gurgeln
Salzwasser wirkt desinfizierend und tötet somit die Keime ab, zudem wirkt es abschwellend. Lösen Sie hierfür einen viertel Teelöffel Salz in 200 Milliliter lauwarmem Wasser auf. Alternativ können Sie auch starken Kamillentee verwenden, den Sie lange ziehen lassen. Wer Gurgeln als unangenehm empfindet, kann das Salzwasser auch inhalieren. Seien Sie hier vorsichtig mit der Dosierung des Salzes, zu viel brennt insbesondere an den Nasenschleimhäuten.
Halswickel mit Quark wirken lindernd
Quarkwickel bleiben länger feucht als Wasserwickel und wirken abschwellend, sanft kühlend und entzündungshemmend. Verstreichen Sie den zimmerwarmen Quark fingerdick auf einem dünnen Tuch und falten dieses so, dass zwischen Hals und Quark lediglich eine Schicht Stoff liegt. Legen Sie den Wickel dort auf die Halsseite, wo der Schmerz besonders präsent ist und fixieren ihn mit einem Schal. Der Wickel kann dort bleiben, bis der Quark getrocknet ist.
Ein warmes Bad kurbelt die Durchblutung an
Neben der wohltuenden Entspannung eines warmen Bades kommt Ihnen die erhöhte Durchblutung der Haut und Muskeln entgegen. Ein Kräuter-Badezusatz befreit bei einer Erkältung zusätzlich die Nase und der aufsteigende Wasserdampf tut auch Ihrem trockenen Hals gut. Es empfiehlt sich, das Bad abends zu nehmen und sich anschließend schlafen zu legen. So kühlt der Körper nicht sofort wieder aus und der Kreislauf, der nach warmen Bädern gerne mal schlapp macht, kann sich erholen. Bei Fieber sollten Sie übrigens nicht baden, denn hier ist der Körper ohnehin schon sehr damit beschäftigt, zu einer normalen Körpertemperatur zurückzufinden, da bedeutet extreme Wärme von außen zusätzlichen Stress.
Reizstoffe meiden
Ist die Rachenschleimhaut bereits angegriffen, sollten weitere Reizstoffe konsequent gemieden werden, um die Lage nicht zu verschlimmern. Hierzu gehören in erster Linie Tabakkonsum und Alkohol. Aber auch auf sehr scharfes Essen und saure Fruchtsäfte sollten Sie verzichten. Trockene Heizungsluft können Sie vermeiden, indem Sie einen Topf mit Wasser auf die Heizung stellen, dies lässt die Luftfeuchte im Raum steigen und Ihre Schleimhäute werden es Ihnen danken.
Vitamine, Vitamine
Eine gesunde Ernährung lindert allgemein das Risiko einer Vireninfektion und stärkt das Immunsystem. Schmerzt der Hals bereits, können Johannisbeeren, Hagebutten, Sanddorn und Holunder helfen, ob als ganze Frucht oder Brotaufstrich bleibt Ihnen überlassen.
Honig als sanfter Helfer
Honig hemmt Entzündungen, er ummantelt die Speiseröhre und legt sich sanft über die gereizten Schleimhäute. Viele Betroffene bemerken eine schnelle Besserung nach der Einnahme von Honig über den Tag verteilt. Sie können den Honig so naschen oder im Tee auflösen. Lassen Sie diesen jedoch zuvor ein wenig abkühlen, denn die heilenden Substanzen im Honig werden bei über 40 Grad zerstört. Milch mit Honig ist bei Halsschmerzen allerdings nicht die beste Wahl: Milchprodukte wirken zwar reizlindernd, sorgen dafür aber oftmals für vermehrte Schleimbildung.
Wenn sich die Halsschmerzen nicht bessern, Fieber, Schüttelfrost oder akute Atemnot hinzukommen, ist es in jedem Fall ratsam einen HNO-Arzt aufzusuchen oder aufgrund des Samstagabend-Dilemmas in das nächste Krankenhaus zu fahren bzw. den Bereitschaftsdienst in der näheren Umgebung zu kontaktieren. Wenden Sie verschiedene freiverkäufliche Medikamente immer laut Packungsbeilage an und kontaktieren Sie einen HNO-Arzt, wenn Ihre Halsschmerzen nach drei bis vier Tagen unverändert bestehen.