Ein Hörsturz tritt plötzlich auf. Von einem Moment auf den anderen hört der Betroffene deutlich vermindert oder gar nichts mehr. Hinzu kommen oftmals Schwindelgefühle oder ein Tinnitus. In der Regel ist nur ein Ohr von einem Hörsturz betroffen, selten beide. Ein Hörsturz sollte in den folgenden 48 bis 72 Stunden immer von einem HNO-Arzt untersucht werden, um abzuklären, ob eine Therapie nötig wird oder sich die Hörminderung von selbst zurückbildet.
Auslöser für einen Hörsturz
Bei einem Hörsturz kommt es zu einer Minderdurchblutung kleiner Gefäßnetze im Innenohr oder einer Verstopfung derselben. Die Ursachen dafür sind nicht restlos geklärt. Oftmals zeigt sich ein Hörsturz jedoch in Verbindung mit starkem Stress oder nach einem Knalltrauma. Viren können ebenfalls ein Auslöser sein, der entsprechend behandelt werden muss. Personen, die häufig an Mittel- oder Innenohrentzündungen leiden, vermehrt Blutdruckschwankungen haben oder generell an einer Stoffwechselerkrankung leiden, sind in der Regel etwas hörsturzanfälliger.
Wie wird ein Hörsturz diagnostiziert?
Einen Hörsturz festzustellen ist meist bereits im Gespräch mit dem Patienten möglich. Da die Auslöser jedoch vielfältig sind und insbesondere virale Infekte unbedingt richtig behandelt werden sollten, müssen in manchen Fällen weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Hier kommen beispielsweise Bluttests, eine Ohrmikroskopie oder eine Ultraschalluntersuchung zum Einsatz. Zudem sind verschiedene Hörprüfungen notwendig, um Schwere und Art der Hörstörung festzustellen. In bestimmten Fällen müssen auch Röntgenaufnahmen von Innen- und Mittelohr durchgeführt werden. Die Vor- oder Nebenerkrankungen eines Patienten sind ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil der Anamnese, denn bei Masern oder Mumps können ebenfalls Viren in die Ohren gelangen.
Therapien nach einem Hörsturz
Das Ergebnis der Diagnose bestimmt das weitere Vorgehen. So werden bei bakteriellen Befunden meist Antibiotika verschrieben und mögliche Flüssigkeitsansammlungen in den Mittelohrräumen durch eine Drainage nach draußen geleitet. Bei viralen Infekten können antivirale Wirkstoffe gegeben werden.
Hörgerät bei dauerhaften Schäden
Leider kommt es hin und wieder vor, dass gerade leichtere Hörstürze vom Patienten nicht als solche wahrgenommen werden. Da in diesen Fällen eine Therapie der Hörminderung ausbleibt, bestehen Durchblutungsstörungen oft über einen längeren Zeitraum hinweg. Oftmals ist es dann nicht möglich, eine geeignete Therapie zu finden, die einen endgültigen Hörverlust wirksam aufhält. Sollte der Patient tatsächlich ertauben oder dauerhaft kaum hören, kann ein Hörgerät Abhilfe schaffen. Hier gibt es verschiedene Modelle, die inzwischen auch recht unauffällig sind und trotzdem sehr gute Hilfe leisten.